Streuobst ist eine traditionelle Form des Obstbaus, die eine besonders umweltverträgliche Bewirtschaftungsmethode darstellt ohne Einsatz synthetischer Behandlungsmittel. Die Bäume stehen im Gegensatz zu Plantagenobstanlagen häufig "verstreut" in der Landschaft. Üblich hierbei ist die landwirtschaftliche Mehrfachnutzung der Flächen: Sie dienen oder dienten seit Generationen sowohl der Obsterzeugung als auch der "Unternutzung" zum Beispiel als Mähwiese oder Viehweide.
In der Vielfalt der Anbauformen sind Streuobstbestände prägende Bestandteile der mitteleuropäischen Kulturlandschaft und stellen einen wichtigen Faktor in ihrer Funktion als Naherholungsgebiet dar. Die Streuobstwiesen beheimaten über 5.000 unter anderem auch gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie den Steinkauz, den Wendehals und den Grünspecht. Sie sind die artenreichsten Biotope ganz Mitteleuropas und sind als Vogelschutzgebiet bei der EU eingetragen. In den verschiedenen "Etagen" leben Vögel, viele Insekten, Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere.
Hier findet man noch sehr alte Obstsorten, die nur hier erhalten bleiben, solange auch die Streuobstwiese gepflegt wird. Streuobstwiesen leisten somit einen wichtigen, aktiven Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz.